BMW Z4 M40i im Test: Der neue super Sportwagen aus München (2024)

Wann bist du zuletzt eine Straße entlanggefahren, einfach weil sie da war? Wann hast du das letzte Mal mit Erleichterung festgestellt, dass das Leben immer von vorn kommt und sich nicht darum kümmert, ob du einen Plan hast? Wann hast du dich zuletzt über die Welt gefreut, wie sie sich direkt vor dir erstreckt? Wann hast du zuletzt gedacht, dass die Zukunft schon ganz von allein kommt, du die Gegenwart, den Moment dagegen selbst bewahren musst?

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Kurz: Wann bist du das letzte Mal losgefahren und hast ganz unverhofft gleich in der ersten Kurve ein Lächeln gefunden? Gleich wird es um Technik, Messwerte, Alltagstauglichkeit, Schalldruck und Verbrauch gehen, doch das Wichtigste zuerst: Freunde, der BMW Z4 M40i ist der Sportwagen von BMW, auf den wir gewartet haben. Weil er uns bewegt, weil er Fahren als Erlebnis feiert.

Es gibt schwerere Erben anzutreten als das des Z4 der Modellreihe E89, von dem selbst BMW bald nicht mehr bestritt, dass er zu verzärtelt war. Der neue sollte schärfer, entschlossener, kompromissloser werden. Da er in Coupéform bei Toyota als Supra auftritt, könnten wir aus dramaturgischen Gründen bedenkenträgern, ob so ein echter BMW rauskommen kann. Aber solche Zweifel zu streuen, wäre lächerlich – wer das ernsthaft versucht, kann keine zwei Kurven mit dem Z4 gefahren sein.

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Achim Hartmann

Beim neuen Z4 gibt es wieder eine Dachhaube aus Stoff. Diese spart 50 Kilo und ist sogar noch einen Ticken besser schallisoliert als das Blechdach des Vorgängers.

Der neue macht es leicht, ihn zu mögen. Allein dass er sich nun wieder mit einem Stoffverdeck statt mit dem sperrigen Klapptop bedacht, bringt 50 Kilo. Bei besserer Ausstattung wiegt der Testwagen, ein M40i, 1.577 kg – exakt 30 kg weniger als der letzte alte, ebenfalls 340 PS starke Z4 35is, der bei uns war. Noch ein paar Zahlen, um zu zeigen, wie viel besser der neue Z4 ist? Er beschleunigt 0,6 Sekunden eiliger aus dem Stand auf Tempo 100, fegt 4,6 km/h schneller durch den Slalom, verbraucht mit 9,9 noch 2,5 l /100 km weniger.

Es geht nur: um die Kurve

So, jetzt aber mal Tür auf und tief einsteigen. Das co*ckpit umschmiegt dich. Obwohl es nun mehr Platz gibt als zuvor, dazu eine breite Netzablage hinter den Sitzen und eine kleine Durchreiche zum erstaunlich alltagsverträglichen Kofferraum, fühlt es sich immer behaglich an. Und schaut modern aus. Nun, die Digitalinstrumente hätten wir nicht gebraucht. Drehzahlmesser und Tacho erschienen uns in ihrer analogen Form perfekt zu Ende entwickelt. Nun pixeln Zeiger über einen Monitor, der Drehzahlmesser flimmert gar gegen den Uhrzeigersinn, damit sich Leistungsdaten, Navi-Karten oder Musiktitel einblenden lassen. Aber sehen wir es mal so: An irgendeiner Stelle muss der Z4 etwas Modernität einspielen – und sei es nur, um so die Ewigmorgigen zu blenden, damit sie ihm nicht vorwerfen können, er sei ein Auto der alten Schule. Dabei ist er genau das.

Erst nur die Zündung an, so haben wir noch die zehn Sekunden, in denen sich das Verdeck verklappt, um das Windschott zwischen den Überrollbügeln einzuklinken. Dort wird es auch bei Tempo 180 die wildesten Turbulenzen beruhigen. So, Fuß auf die Bremse. Finger auf den Startknopf. Anlassergurren. Der Motor startet mit kurzem Schrei, fällt gleich in einen bassigen Leerlauf, der an den Wänden der Tiefgarage widerhallt. Wählhebel auf „D“. Hoch zum Rolltor und hinaus in den Tag, um zu sehen, was der so bringen mag.

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Neben der neuen Sprachsteuerung kann man das iDrive über den Dreh-Drück-Schlater mit Touchpad und die Softkeys auf der Mittelkonsole steuern.

Durch die Rastlosigkeit der Stadt: Im Comfort-Modus mit weicher gestimmten Adaptivdämpfern steckt der Z4 selbst herbe Stöße durchaus beflissen weg, die ganze Bedienung funktioniert routiniert. Die kompetente Sprachbedienung bequasselt dich so gekonnt, dass du über die Verschachteltheit des iDrive hinwegsiehst. Auf der Autobahn dann reckt sich der Roadster vehement voran, der Motor drängt die Tachonadel eilig die grobe Skalierung empor. Dabei bleibt das Geräuschniveau angenehm. Bei 130 wie bei 160 km/h ist es bei geschlossenem Dach je 3 dB(A) leiser als im alten Z4, zu dessen Hardtop-Vorzügen doch angeblich auch der bessere Geräuschkomfort zählte.

Bei hohem Tempo verlangt der BMW Z4 M40i mehr Konzentration, weil die Lenkung scharf anspricht, aber auch, weil der Spurhalteassistent schon ins Lenkrad grabscht, sobald sich die Fahrbahnmarkierung nur nähert. Da vorn die Ausfahrt, deren Namen wir nie verraten werden. Rechts ab auf die Landstraße. Die verengt sich, als sie in den Wald eintaucht. Auf 5,2 Kilometern und in vier Kurven und gar nicht sehr geraden Geraden windet sie sich dem Dorf entgegen.

Danach könnten wir schon wieder umdrehen. Vier Kurven sind alles, was der Z4 braucht, um seine ganze mitreißende Brillanz zu zeigen. Wobei – eine reicht auch schon. Die erste, eine Rechts, die sich aus einer Senke den sanften Hügel hinaufreckt. Da kommst du an, na, so mit 90 km/h. Anbremsen.

Jetzt das Einlenken: Die Vorderräder grippen sich in den Asphalt, geführt von der Doppelgelenk-Zugstrebenachse, einer BMW-typischen, in der Verdrehsteifigkeit optimierten MacPherson-Variante, hier mit Alu-Achsträger ähnlich jener der M-Modelle. Und richtungsgeleitet von der variablen Sportlenkung: Sie stammt von der Konstruktion im Dreier ab, spricht mit ansatzloser Schärfe an, bleibt trotz der variablen Übersetzung hom*ogen. Und sie meldet nicht einfach zurück, sie lässt die Asphaltkörnchen in den Handflächen kribbeln. Über die Kanten der langen Motorhaube peilst du den Scheitelpunkt an, an dem der BMW Z4 M40i dann millimeterexakt vorbeiwitscht.

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Nun aufs Gas. Weil du ganz nah an der Hinterachse sitzt, spürst du genau, was sie macht. Auch der neue Z4 stützt sich auf dem kurvenäußeren Hinterrad ab. Aber anders als der alte sackt er dabei nicht ein, bleibt standhaft, presst dagegen und lässt dich dabei die Dynamik im Auto spüren – auch wie sich das elektronisch gesteuerte Hinterachsdifferenzial spannt. Es kommt aus dem M-Sortiment und hat eine Lamellenkupplung, die per Stellmotor mit variabler Vorspannung beaufschlagt werden kann. Die Sperrwirkung variiert zwischen 0 und 100 Prozent – wie die Kennlinien von Dämpfern, Gaspedal und Lenkung auch abhängig von den Fahrmodi.

„Sport“ ist der perfekte Modus für die Landstraße. Differenzial und ESP erlauben beim Herausbeschleunigen sachtes Leistungsübersteuer-Heckdrängen. Genau so viel, dass du den Z4 in einem kurzen Gegenlenkreflex wieder einfängst und er im exakt richtigen Moment richtig liegt, um die nächste Gerade hinaufzupfeilen. Mit ausgeknipstem ESP mag er ein Biest wie ein M2 sein, aber so seid ihr eins: du, der Z4, die Landstraße.

Als Männer Pfeife rauchten

Und dann ist da dieser wunderbare Motor, die aktuelle, seit 2015 gebaute einzelturbogeladene und nun partikelgefilterte Version des markenlegendenbildenden Dreiliter-Reihensechszylinders. Diesem stolzen Triebwerk fehlt schon im Klang all das Verdruckste der volumenarmen Downsizer. Er hängt impulsiv am Gas, stürmt aus tiefen Drehzahlen hom*ogen voran, schraubt sich ungestüm die Drehzahltausender empor, bis die Automatik die nächste ihrer acht Stufen nachlegt.

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Das gelingt ihr immer so weich, treffsicher, punktgenau – da muss man schon selbst an den Schaltpaddeln zupfen, will man mal eine Chance haben, in einem falschen Gang herumzufahren. Klar, das Schalten und alles andere ginge noch wilder, noch schneller im Sport-Plus-Modus. Doch dann wechselte der Federungskomfort von dieser perfekten Kombination aus mitteilungsintensiver Straffheit, trittfestem Grip und angemessenem Restkomfort ins Bolzige. Und das etwas vorwitzige Tempo, mit dem du unterwegs bist, drängte in ernsthafte Geschwindigkeitsbereiche vor.

Dabei liegt der Zauber des Z4 in fröhlichen, unbeschwerten Landstraßenrabaukereien, auf denen es nicht um Bestzeiten geht, sondern darum, beste Zeiten zu erleben. Der Z4 ist eine Art Gentleman-Mazda-MX-5, ein Auto für Männer, die Pfeife rauchen, um den großen Fritz B. Busch zu zitieren. Ein Sportwagen, der keine Rennstrecke braucht, für alle, die es nicht wichtig finden, zu wissen, wie es auf der Nordschleife nach Aremberg weitergeht (das ist die lange Rechts runter in die Fuchsröhre – nur damit Sie wissen, dass wir es wüssten, wenn wir es wissen wollten).

An anderen Stellen fahren wir mit Audi e-tron, Hyundai Kona Elektro und Tesla Model 3 durchs Heft – und vielleicht auch in die Zukunft. Aber, Freunde, wollen wir nicht für heute beschließen, dass es bis zur Zukunft noch etwas hin ist? Der Z4 repräsentiert alles, was uns bisher am Auto begeistert. Wo auch immer das Glück zu finden sein mag – wenn es auf der Straße liegt, wirst du es im Z4 finden.

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Fazit

Vielleicht sind wir gerade derzeit besonders empfänglich für Purismus, Kraft und Handlingbrillanz des BMW Z4 M40i. Alltagstauglich ist er auch noch. Ein Auto wie früher für heute – aus Spaß an der Freude am Fahren.

Technische Daten

BMW Z4 M40i
Grundpreis61.900 €
Außenmaße4324 x 1864 x 1304 mm
Kofferraumvolumen281 l
Hubraum / Motor2998 cm³ / 6-Zylinder
Leistung250 kW / 340 PS bei 5000 U/min
Höchstgeschwindigkeit250 km/h
0-100 km/h4,7 s
Verbrauch7,4 l/100 km
Testverbrauch9,9 l/100 km

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